21.02.2013: Äthiopien nach Meles Zenawi – Liberalisierung oder Kontinuität? Berlin
Liebe Afrikainteressierte,
die Initiative Südliches Afrika (INISA) und der Society for International Development (SID-Berlin) laden Sie sehr herzlich zum nächsten Berliner Afrikakreis:
Thema: Äthiopien nach Meles Zenawi – Liberalisierung oder Kontinuität?
Donnerstag, 21. Februar 2013 um 19:00 Uhr im Afrikahaus
Bochumer Straße 25, 10555 Berlin (U-Bahn Turmstraße)
Referent: Prof. Dr. Stefan Brüne (Hiob-Ludolf-Gastprofessor, Asien-Afrika-Institut, Universität Hamburg)
Diskutant: Holger Krämer (Stv. Leiter des Referats 322 - Horn von Afrika, Ostafrika, Sudan - Auswärtiges Amt)
Moderation: Dr. Konrad Melchers (ehem. Chefredakteur „Entwicklungspolitik“)
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
© Alex_Mac - Fotolia.com
Am 20. August 2012 starb Meles Zenawi. Der „starke Mann“ Äthiopiens hatte die Geschicke seines Landes und seiner Partei seit der Machtübernahme 1991 maßgeblich geprägt und einen Developmental State sozialistisch-autoritärer Prägung hinterlassen. Eindrucksvolle Entwicklungsfortschritte (vor allem beim Ausbau der ökonomischen Infrastruktur), aber auch Spannungen innerhalb der Gesellschaft, aufgrund eines autoritären Führungsanspruches der Regierungspartei gegenüber der Zivilgesellschaft (u.a. NGO Bill 2008/2009) ergeben einen kontroversen Nachlass. Forderungen und Hoffnungen auf gesellschaftliche (sowie wirtschaftliche) Liberalisierung begleiteten daher den Amtsanritt des neuen Premierministers Hailemariam Desalegn.
Der ehemalige Außenminister gilt als „vorsichtig liberaler Reformer“, verfügt jedoch über keine wirkliche Machtbasis innerhalb der regierenden TPLF. Äthiopien ist aufgrund seines starken Autonomiebestrebens kein einfacher Partner der deutschen internationalen Zusammenarbeit, wird jedoch als wichtige geopolitische Regionalmacht am Horn von Afrika wahrgenommen und in seinen Entwicklungs- und Reformanstrengungen entsprechend unterstützt. Sechs Monate nach dem Tod von Meles Zenawi wollen wir darüber diskutieren, ob Hailemariam seinen Führungsanspruch bereits ausreichend konsolidieren konnte und wie die neue Regierung mit den bestehenden Herausforderungen umgeht.
Sind eine innenpolitische Liberalisierung sowie eine, von vielen erhoffte, außenpolitische Kontinuität realistisch und wie versteht Deutschland seine Rolle als Partner Äthiopiens in Zeiten des Umbruchs? In den folgenden Monaten beabsichtigen wir uns intensiver mit der Situation am Horn von Afrika zu beschäftigen. Die Region wird einen geographischen Schwerpunkt des Afrikakreises in 2013 bilden.
Mit besten Grüßen
Prof. Dr. Peter Waller
SID Berlin
www.sid-berlin.de
René Gradwohl
INISA e.V.
www.inisa.de
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